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Bernard Dufeu

Mainz 2003, 430 Seiten.

Das Referenzbuch der Psychodramaturgie

Wege zu einer Pädagogik des Seins stellt die theoretischen Grundlagen und zahlreiche praktische Übungen der Psychodramaturgie Linguistique (PDL, auf Deutsch: Sprachpsychodramaturgie) vor.

Die mündlichen und schriftlichen Übungen und Verfahren, die in diesem Buch beschrieben werden, können einzeln in anderen Unterrichtskontexten unabhängig von der PDL eingesetzt werden.

 

Buch

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Wege umfasst drei Teile:

Der erste Teil behandelt das theoretische "Warum" der Sprachpsychodramaturgie. Er liefert hilfreiche Grundlagen und Hintergrundwissen zu einer kohärenten Praxis. Zunächst werden in ihm die theoretischen und praktischen Elemente, die dem Psychodrama und der Dramaturgie entnommen sind, beschrieben. Erklärt wird hier warum diese Elemente so wertvoll für den Fremdsprachenunterricht sind und wie sie für ihn angepasst wurden, so dass vermieden wird, in die persönliche Sphäre der Teilnehmer einzudringen.

Die Progressionskriterien eines teilnehmer- und gruppenorientierten Fremdsprachenunterrichts werden in diesem ersten Teil des Buches dargestellt. Spezielle Vermittlungswege der Grammatik werden vorgestellt, mit deren Hilfe die formellen Aspekte von Sprache in Verbindung mit Ihrem Gebrauch erworben werden. Es werden Wege präsentiert, die den Verstehensprozess begünstigen und Hauptfaktoren, die das Behalten des neuen Sprachmaterials fördern. Im ersten Teil werden zudem weitere wichtige Aspekte wie Ziele, Evaluation, Tragweite und Grenzen der Psychodramaturgie besprochen.

Der zweite Teil, der den Hauptteil des Buches bildet, befasst sich mit dem praktischen "Wie" der PDL. Eine präzise Progression führt vom Einstieg in die Fremdsprache für Anfänger ohne Vorkenntnisse bis hin zu Übungen für Fortgeschrittene. Zahlreiche aufeinander abgestimmten Projektions-, Assoziations- und Identifikationsübungen stimulieren den Ausdruckswunsch der Teilnehmer. Begleitend werden hierzu Techniken beschrieben, die es ermöglichen, die neuen Sprachkenntnisse zu erweitern und zu vertiefen, so dass sie besser integriert werden. Durch diese Übungen erfahren und erleben die Teilnehmer die Sprache von innen her und können sich diese dadurch besser aneignen.

Zu der präzisen Beschreibung des Aufbaus, des Verlaufs und der Funktion jeder Hauptübung kommt die Darstellung der dazu passenden Aufwärm- und Zwischenübungen. Diese Übungen tragen zur Gruppenbildung und zur Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten bei, die den Erwerb der Fremdsprache fördern und die PDL so effektiv machen.

Ein Kapitel beschreibt Verfahren zur Einbeziehung des Imaginären in den Fremdsprachenunterricht und den Umgang mit Märchen und Mythen. Zusätzlich zu den schriftlichen Übungen, die die Hauptübungen der PDL begleiten, bietet ein ganzes Kapitel einfache Übungen zur Förderung des schriftlichen Ausdrucks.

Ein Kapitel ist der Vermittlung der Aussprache gewidmet ist. Die Gründe für den hohen Stellenwert der Aussprache im Fremdsprachenerwerb werden hier dargestellt. Zahlreiche Rhythmus- und Intonationsübungen werden ausführlich beschrieben ebenso wie konkrete Verfahren, die zur Korrektur der Aussprache beitragen. Zudem werden gezielte Körperbewegungen zur Korrektur von Rhythmus, Intonation und der Artikulation fremder Laute sowie bestimmte Gedichte zur Vermittlung der Aussprache vorgestellt.
Entspannungsübungen, die zur Erhöhung der Rezeptivität der Teilnehmer führen, schließen diesen praktischen Teil ab.

Der dritte Teil stellt schließlich die Grundlagen einer erweiterten Konzeption der Fremdsprachenlehreraus- und -fortbildung vor. Er betont die Wichtigkeit einer Sensibilisierung der Lehrer für die relationellen Aspekte des Fremdsprachenunterrichts.

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Rezensionen zu Wege zu einer Pädagogik des Seins

Krohn Doris aus der Zeitschrift Informationen Deutsch als Fremdsprache https://doi.org/10.1515/infodaf-2005-2-320 https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/infodaf-2005-2-320/html

Teml Hubert aus der Zeitschrift Unser Weg, Heft 4, 20024S.155 Teml, Hubert: Rezension zu Wege zu einer Pädagogik des Seins

 

Biographischer Hinweis

Dr. Bernard Dufeu wurde 1941 in der Bretagne (Westfrankreich) geboren. Studium der Germanistik in Frankreich, Promotion in Erziehungswissenschaften in Deutschland.

Er lehrte zwischen 1966 und 2006 die französische Sprache an der Mainzer Universität. Er ist seit 1971 in der Fortbildung von Fremdsprachenlehrern tätig. Er entwickelt seit 1977 mit Marie Dufeu die Psychodramaturgie Linguistique (PDL) und bildet seit 1981 Fremdsprachenlehrer in diesem Ansatz fort.

Er ist Autor zahlreicher Publikationen über den Fremdsprachenunterricht, insbesondere „Sur les Chemins d’une Pédagogie de l'Être“, Mainz, 1992, 300 Seiten (vergriffen), dessen erweiterte Fassung das vorliegende Buch darstellt und „Les Approches non conventionnelles“ Paris, Hachette, 1996, 208 Seiten, in dem verschiedene Alternativmethoden (Silent Way, Suggestopädie, Total Physical Response, Natural Approach, Community Language Learning, Psychodramaturgie linguistique und den Relationellen Ansatz) dargestellt werden.